Kall. In der Gaststätte Gier hat die SPD verdiente und langjährige Mitglieder ausgezeichnet. Erhard Sohn aus Scheven wurde dabei zum Ehrenvorsitzenden der Partei in Kall ernannt. „Er war 45 Jahre lang Mitglied im Gemeinderat, davon die meiste Zeit als Fraktionsvorsitzender. Es gibt wenige Politiker, die die Entwicklung der Gemeinde Kall so geprägt haben wie Erhard Sohn“, würdigte Emmanuel Kunz, Chef der Kaller SPD, die Verdienste von Sohn. „Hinter über vier Jahrzehnten Einsatz für die Gemeinschaft steckt eine politische Lebensleistung, die seine Spuren hinterlassen hat“, so Kunz weiter. Bei der Kommunalwahl im letzten Jahr, in der die SPD erstmals zur stärksten Kraft im Kaller Gemeinderat gewählt worden ist, war Sohn nicht erneut angetreten. Kunz: „Von ihm können sich auch in der Bundespolitik manche eine Scheibe abschneiden. Angela Merkel geht, wenn ihr der Laden um die Ohren fliegt. Erhard Sohn geht, wenn die Partei vor Ort so erfolgreich ist wie nie zuvor.“

Zudem ausgezeichnet wurden Norbert Schiffer aus Kall und Andreas Züll aus Steinfeld, die ebenfalls aus dem Gemeinderat ausgeschieden sind. Ihnen dankte die SPD für ihre sachorientierte Arbeit. „Beide sind als Sachkundige Bürger aber weiterhin Teil der Fraktion“, so Kunz. Der Sistiger Ortsvorsteher Karl Vermöhlen wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet, Maria Schumacher-Felser aus Kall und Monika Sohn (Scheven) sogar für 50 Jahre.

Mit Abstand am längsten in der Partei ist jedoch Hannelore Kneider. Sie lebt erst seit kurzem im Gemeindegebiet, hält der Partei aber schon seit 1947 die Treue. Kunz: „Kaum ein SPD-Mitglied in Deutschland ist länger in der Partei.“ Kneider selbst freute sich über den herzlichen Empfang und rief die Mitglieder zu Gelassenheit auf: „Ich habe in den 74 Jahren Mitgliedschaft viele Höhen und Tiefen erlebt, aber nie ernsthaft an der SPD gezweifelt.“

Auch der SPD-Fraktionschef im Kreistag Thilo Waasem und Landrat Markus Ramers sind nach Kall gekommen, um die Leistungen der Mitglieder zu würdigen. Thema auf der Versammlung war außerdem der Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe. „Wir brauchen einen intelligenten Wiederaufbau und werden einige Projekte hinterfragen müssen“, erklärte Kunz.